Einer fehlt noch…

Ohne drei Mittelblocker maximal gepunktet - Die Herren 2 vom Volleyballclub brauchen nur noch einen Punkt zum Aufstieg

Ein Pokalspiel und das Aufeinandertreffen der drei Spitzenteams der Bezirksklasse Süd standen für die Volleyballer der Zweiten in der Kalenderwoche 8 an. Die Jungs vom Volleyballclub haben heuer ehrgeizige Ziele: Sie wollen im Pokal möglichst weit kommen, und den Aufstieg in die Bezirksliga wollen sie auch schaffen. Aber nicht immer läuft alles so, wie es laufen könnte: Diesmal gab es ein grottenschlechtes Pokalspiel - und einen Krankheits-bedingten Totalausfall aller Mittelblocker beim Spitzenspieltag. Allen Widrigkeiten zum Trotz punktete die Zweite optimal.

Mit dem TV Erlangen II stand am Mittwoch zunächst ein Bezirksligist auf dem Pokalspielplan. Diesen hatte man in der Schwabacher Goldschlägerhalle zu Gast, und dieses Pokalspiel sollte zum einen die Qualifikation zur Endrunde des Bezirkspokals sichern, zum anderen aber als Vorbereitung für den Spieltag am Samstag dienen. Schließlich würde dieser vorentscheidend für den Aufstieg sein. Bereits am Mittwoch fehlten allerdings zwei der drei Mittelblocker, und der Rest des Teams war wohl mit dem linken Fuß aufgestanden. Zum Glück mussten die Erlanger ihr Team auch durch etliche Spieler der Dritten ergänzen, so dass sie schließlich nicht ganz die erwartet starken Sparringspartner waren. Obwohl auf Seiten des Volleyballclubs nichts wirklich rund lief, gelang ein mühsamer, aber doch deutlicher 3:0 Sieg. Die Qualifikation zum Bezirkspokal war damit geschafft, aber die Trainerin hatte etliche graue Haare mehr nach dieser wenig überzeugenden Leistung.

Aber damit nicht genug! Weitere graue Haare bereitete dann der Ausfall des letzten verbliebenen Mittelblockers, der sich mit einem Magen-Darm-Virus für den Samstag abmeldete. Die gleiche Seuche hatte auch noch einen wichtigen Außenangreifer befallen. Da auch die eigene Dritte am Samstag einen Spieltag hatte, entfiel die Option, sich dort den einen oder anderen Spieler zu leihen. Mit Daniel Sebiger sprang schließlich ein Außenangreifer mit Zweitliga-Erfahrung zur Ergänzung ein, der zurzeit allerdings bedingt durch sein Referendariat in keiner Mannschaft aktiv ist und somit kurzfristig nominiert werden konnte. Damit war zwar der Angriff über die Außenposition verstärkt, aber die Mitte war noch immer unbesetzt, denn Silvan Schiffermüller war zwar mit nach Rothenburg gereist, hatte aber Fieber und konnte nicht eingesetzt werden. Also mussten die Diagonalspieler Christian Kalies und Florian Krach in der Mitte antreten. Die Diagonalspieler waren somit anderweitig beschäftigt, also mussten die beiden Zuspieler Benedikt Freund und Michael Benkert das altmodische 4-2-System spielen, und Libero Justus Gentner sollte hinten die Kohlen aus dem Feuer holen.

Gegen den Gastgeber vom TSV Rothenburg fanden die Jungs vom Volleyballclub trotz der Umstellung erstaunlich gut ins Spiel. Insbesondere Routinier Steff Dannhauser sorgte für die nötige Ruhe - und für sehenswerte Angriffspunkte. Lediglich im ersten Satz konnten die Rothenburger annähernd mithalten. Diesen gewannen die VC-Jungs mit 25:19 Punkten. Ab dem zweiten Satz hatten die Gastgeber nicht mehr viel zu melden: Mit 25:16 gewannen die VC-Mannen den zweiten Satz in 16 Minuten, der dritte Satz brauchte nur 15 Minuten und ging mit 25:15 an den Volleyballclub. Der erste Satz hatte übrigens 19 Minuten gedauert. Eine Minute pro gegnerischem Punkt - ein schneller 3:0 Erfolg gegen eine Rothenburger Mannschaft, die zuvor den TSV Dürrwangen, also den ärgsten Rivalen um den Aufstieg mit 3:2 bezwungen hatte!

Dieser TSV Dürrwangen hatte den Spieltag sicher anders geplant: Schnell gegen die Gastgeber gewinnen und dann den VC Katzwang-Schwabach besiegen. So weit der Plan. Aber die Rothenburger hatten den angriffsstarken Volleyballern aus Dürrwangen bereits den Schneid abgekauft. Nun stand Dürrwangen mit dem Rücken zur Wand: Um die Chance auf den direkten Aufstieg zu wahren, mussten sie im dritten Spiel des Tages gegen den VC Katzwang-Schwabach II deutlich gewinnen. Ein Argument für Dürrwangen: Der Ausnahme-Angreifer Pascal Mack, der normaler Weise gefühlt 80% der Angriffe für das Team aus West-Mittelfranken versenkt - egal, von welcher Position. Aber die VC-Devise lautete: "Macht Druck bereits im Aufschlag, und auf alle Fälle im Angriff. Bloß keine Wattebällchen schmeißen!" Diese Ansage der Trainerin setzte das Team vom Volleyballclub in den ersten beiden Sätzen perfekt um: Der wichtigste Angreifer der Dürrwangener kam nur selten zur Geltung, denn der VC gewann den ersten Satz mit 25:14, den zweiten mit 25:15. Nun probierte die Trainerin eine weitere Aufstellungsvariante aus. Das war eine gut gemeinte Idee, sorgte aber zunächst für absolutes Chaos auf dem Spielfeld: Mit 3:9 lag der Volleyballclub zurück, als die Trainerin erstmals an diesem Spieltag eine Auszeit beantragte. "Bringt die Annahme vor und haut im Angriff ordentlich drauf!" Und diese Anweisung wurde prompt umgesetzt: Die Aufschläge wurden wieder härter, und die Angreifer trauten sich wieder, mutig zu punkten. Zudem gelang es immer öfter, die Dürrwangener Angriffe zu blocken. Die Jungs vom Volleyballclub drehten den Rückstand zu einem 25:21 Satzerfolg. Für die Statistik: Dieser dauerte übrigens 21 Minuten.

Kuriositäten wie die Gleichheit gegnerischer Punkte zur Satzdauer sind zwar interessant, viel wichtiger ist aber die Tatsache, dass die Zweite vom VC Katzwang-Schwabach offenbar in allen noch so widrigen Situationen in der Lage ist, optimal zu punkten. In der aktuellen Saison stehen noch drei Begegnungen an, nämlich gegen den TV Fürth, den TSV Ansbach und die eigene Dritte. Ein einziger Punkt wird dabei genügen, um aufzusteigen. Die Herren 2 müssen also nur noch zwei Sätze in einem der drei verbleibenden Spiele gewinnen. Für ein Team, das bisher keinen einzigen Satz verloren hat, sollte das eine lösbare Aufgabe sein.

Für die Zweite in Rothenburg: Matthias und Michael Benkert, Stefan Dannhauser, Benedikt Freund, Justus Gentner, Yannick Hemmeter, Christian Kalies, Florian Krach, Silvan Schiffermüller, Daniel Sebiger. Trainerin: Gabriele Stallwitz, Co-Trainer: Ulrich Depser